Montag, 5. Dezember 2011

2. Kriegswinter in Russland

Nach seinem Dienst an der Ostfront wurde er zum Lager in Verneuil (Frankreich) gebracht, wo er die nächsten 6 Monate ein "Erweitertes Training" absolvieren musste. Dieses Training bestand jedoch nur aus Übungen, an dem sich die Offiziere ihre Macht zeigen konnten. Das typische Training war auf dem Boden kriechend über das Feld am Morgen zu robben und anschliessend als Ausdauer Training diverse Kriegslieder in Gasmasken zu singen.
Diese Trainings fand ich mehr als Fragwürdig, denn als ich gelesen habe dass es ein "Erweitertes Training" sein sollte dachte ich dass man tatsächlich auf die Defizite, die sich im ersten Russlandkrieg zeigten, eingeht. Das einzig Neue war die verbesserte Winterbekleidung, die jedoch immernoch nicht an den Standart der russischen Kleidung herankam.
Da der Offizier nur eine tschechische Pistole hatte, musste Herbert auch seine Walter PPK, die er von seinem Grossvater geerbt hat, dem Offizier abgeben.  Dies zeigt mir dass die deutschen Offiziere sehr auf das Aussehen wert gelegt haben. Ob nun der Offizier nun auch die Gruppe gut anführen konnte war nebensächlich.
Das Aussehen spielte auch eine Rolle bei den leichten Armeefahrzeugen (Kfz 69): Diese sahen sehr beständig aus, jedoch hatten die meisten früher oder später Motoren- oder Achsenschäden. An eine Reparatur wurde nicht gedacht, es wurden neue Fahrzeuge produziert. Dies war eine sehr grosse Materialverschwendung und so musste irgendwann eine Knappheit herrschen.